Leipziger Witzkultur
Neue Lieder
Kinderverstand
In großen Städten lernen früh
Die jüngsten Knaben was;
Denn manche Bücher lesen sie,
Und hören dies und das
Vom Lieben und vom Küssen,
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Sie brauchtens nicht zu wissen.
Und mancher ist im zwölften Jahr,
Fast klüger als sein Vater war
Da er die Mutter nahm.
Das Mädgen wünscht von Jugend auf,
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Sich hochgeehrt zu sehn,
Sie ziert sich klein und wächst herauf
In Pracht und Assembleen.
Der Stolz verjagt die Triebe
Der Wollust und der Liebe,
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Sie sinnt nur drauf wie sie sich ziert,
Ein Aug entzückt, ein Herze rührt,
Und denkt ans andre nicht.
Auf Dörfern sieht's ganz anders aus,
Da treibt die liebe Not,
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Die Jungen auf das Feld hinaus
Nach Arbeit und nach Brot.
Wer von der Arbeit müde,
Läßt gern den Mädgen Friede.
Und wer noch obendrein nichts weiß,
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Der denkt an nichts, den macht nichts heiß;
So geht's den Bauern meist.
Die Bauernmädgen aber sind
In Ruhe mehr genährt,
Und darum wünschen sie geschwind
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Was jede Mutter wehrt.
Oft stoßen schöckernd Bräute
Den Bräutgam in die Seite,
Denn von der Arbeit, die sie tun,
Sich zu erholen, auszuruhn,
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Das können sie dabei.
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