Luther 1545
ALso ward volendet Himel vnd Erden mit jrem gantzen Heer.
Luther 1912
Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
Parallelstellen zu Genesis (1Mose) 02:01
1Mo 2:1 Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
5Mo 4:19 daß du auch nicht deine Augen aufhebest gen Himmel und sehest die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen, welche der HERR, dein Gott, verordnet hat allen Völkern unter dem ganzen Himmel.
5Mo 17:3 und hingeht und dient andern Göttern und betet sie an, es sei Sonne oder Mond oder allerlei Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe,
2Kön 21:3 und baute wieder Höhen, die sein Vater Hiskia hatte zerstört, und richtete dem Baal Altäre auf und machte ein Ascherabild, wie Ahab, der König Israels, getan hatte, und betete an alles Heer des Himmels und diente ihnen.
Ps 33:6 Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.
Ps 33:9 Denn so er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so stehet's da.
Jes 34:4 Und wird alles Heer des Himmels verfaulen, und der Himmel wird zusammengerollt werden wie ein Buch, und all sein Heer wird verwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dürres Blatt am Feigenbaum.
Jes 40:26 Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Er ruft sie alle mit Namen; sein Vermögen und seine Kraft ist so groß, daß es nicht an einem fehlen kann.
Jes 45:12 Ich habe die Erde gemacht und den Menschen darauf geschaffen. Ich bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben, und habe allem seinem Heer geboten.
Jer 8:2 und wird sie hinstreuen unter Sonne, Mond und alles Heer des Himmels, welche sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgefolgt sind und die sie gesucht und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Kot auf der Erde sein.
Lk 2:13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Apg 7:42 Aber Gott wandte sich und gab sie dahin, das sie dienten des Himmels Heer; wie denn geschrieben steht in dem Buch der Propheten: "Habt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wüste mir auch je Opfer und Vieh geopfert?
1Mo 1:1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1Mo 1:10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.
1Mo 2:4 Also ist Himmel und Erde geworden, da sie geschaffen sind, zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.
2Mo 20:11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
2Mo 31:17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.
2Kön 19:15 und betete vor dem HERRN und sprach: HERR, Gott Israels, der du über dem Cherubim sitzest, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.
2Chr 2:12 So sende ich nun einen weisen Mann, der Verstand hat, Huram, meinen Meister
Neh 9:6 HERR, du bist's allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit allem ihrem Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darin ist; du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an.
Hiob 12:9 Wer erkennte nicht an dem allem, daß des HERRN Hand solches gemacht hat?
Ps 89:11 Du schlägst Rahab zu Tod; du zerstreust deine Feinde mit deinem starken Arm.
Ps 104:2 Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest aus den Himmel wie einen Teppich;
Ps 136:5 der die Himmel weislich gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich;
Ps 146:6 der Himmel, Erde, Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat; der Glauben hält ewiglich;
Jes 42:5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk, so darauf ist, den Odem gibt, und den Geist denen, die darauf gehen:
Jes 45:18 Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat, der Gott, der die Erde bereitet hat und hat sie gemacht und zugerichtet, und sie nicht gemacht hat, daß sie leer soll sein, sondern sie bereitet hat, daß man darauf wohnen solle: Ich bin der HERR, und ist keiner mehr.
Jes 48:13 Meine Hand hat den Erdboden gegründet, und meine Rechte hat den Himmel ausgespannt; was ich rufe, das steht alles da.
Jes 55:9 sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.
Jes 65:17 Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen;
Jer 10:12 Er hat aber die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand.
Jer 10:16 Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern er ist's, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR Zebaoth.
Sach 12:1 Dies ist die Last des Wortes vom HERRN über Israel, spricht der HERR, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet und den Odem des Menschen in ihm macht.
Apg 4:24 Da sie das hörten, hoben sie ihre Stimme auf einmütig zu Gott und sprachen: HERR, der du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat;
Heb 4:3 Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe, wie er spricht: "Daß ich schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen." Und zwar, da die Werke von Anbeginn der Welt gemacht waren,
Bibeltext Genesis 02,01
וַיְכֻלּוּ הַשָּׁמַיִם וְהָאָרֶץ וְכָל־צְבָאָם׃
Vayekhullû ha-shamayim veha-aretz ve-khol tseva'am.
„So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer.“
Καὶ συνετελέσθησαν ὁ οὐρανὸς καὶ ἡ γῆ καὶ πᾶς ὁ κόσμος αὐτῶν.
Kai synetelésthēsan ho ouranòs kai hē gē kai pas ho kósmos autōn.
„Und es wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihre Ordnung/Welt.“
Igitur perfecti sunt caeli et terra et omnis ornatus eorum.
„So wurden Himmel und Erde vollendet, und all ihr Schmuck.“
Theologische Interpretation
Vollendung als Schöpfungsabschluss:
Der Vers markiert die Vollendung des schöpferischen Werks Gottes. „Vayekhullû“ impliziert nicht nur ein Ende, sondern eine Erfüllung oder Zielgerichtetheit – eine Teleologie des Geschaffenen.
Göttliche Ordnung:
„Heer“ (צְבָאָם, tseva’am) wird oft als militärischer Begriff gelesen, doch im Kontext meint es die kosmische Ordnung, womöglich sogar himmlische Wesen (Engel, Gestirne). Das eröffnet theologische Bezüge zur kosmischen Liturgie und zur himmlischen Hierarchie (vgl. Dionysius Areopagita).
Sabbatvorbereitung:
Der Abschluss in 2,1 ist die Vorbereitung für das Sabbat-Heiligtum in 2,2–3. Es ist eine Hinführung zur Ruhe Gottes – nicht Erschöpfung, sondern Ruhe im Sinn der vollkommenen Gegenwart.
Liturgische Bedeutung
Schöpfungsbericht als Teil der Sabbatliturgen:
Genesis 1,1–2,3 wird traditionell am Sabbat rezitiert oder angedeutet. Vers 2,1 markiert die Schwelle zwischen Werktätigkeit und heiligem Ruhen, was in jüdischen Kiddusch-Gebeten sowie christlichen Schöpfungshymnen (z. B. Sonntagsvespern) aufgenommen wird.
Jüdisch-liturgische Rezeption:
Die Formulierung vayekhullû wird im Freitagsabendgebet (Kiddusch) zitiert, wobei sie die heilige Ruhe des Sabbats einleitet. Die Liturgie spiegelt damit Gottes eigenes „Zur-Ruhe-Kommen“.
Philosophische Perspektiven
Telos und Kosmos:
Die Idee, dass das Universum „vollendet“ wurde, reflektiert eine teleologische Ontologie: Das Sein hat ein Ziel, eine Ordnung, eine kosmische Finalität.
Heideggerianisch gelesen:
Das „Zur-Ruhe-Kommen“ des Werdens könnte als ein „Seinlassen“ im Sinne Heideggers verstanden werden: Das Seiende kommt aus dem Werden in das Dasein, das nicht mehr gemachte, sondern vollendete Welt ist.
Platonische Deutung:
Der Begriff κόσμος (kosmos) in der LXX impliziert Schönheit, Ordnung, Harmonie – eine Idee, die direkt aus der platonischen Kosmologie stammt. Die Schöpfung ist kein bloßes Produkt, sondern ein geordnetes Ganzes.
Topos / Literarisches Motiv
Topos der Vollendung:
Der literarische Topos des „vollendeten Werks“ verweist auf archetypische Vorstellungen des „geschlossenen Kosmos“ (vgl. Hesiods Theogonie) und wird in späteren Traditionen (z. B. in der Apokalypse) zum eschatologischen Muster.
Topos des „Himmelsheers“:
Die Erwähnung des „Heeres“ knüpft an eine mythische Weltordnung an, in der die Gestirne und Engelreiche als göttliche Heerscharen gesehen werden – dies wird später in Jesaja (z. B. Jes 6,3) oder in Lukas 2,13 aufgenommen: „Und plötzlich war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen.“