Genesis 01:29

Luther 1545
VND Gott sprach / Sehet da / Jch hab euch gegeben allerley Kraut / das sich besamet auff der gantzen Erden / vnd allerley fruchtbare Bewme / vnd Bewme die sich besamen / zu ewr Speise /

Luther 1912
Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise,

genesis 1genesis 1Luther, 2Mo 2,18

Parallelstellen zu Genesis (1Mose) 1:29

1Mo 1:29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles Gewächs auf Erden gegeben, das Samen trägt, auch alle Bäume, an welchen Früchte sind, die Samen tragen; sie sollen euch zur Nahrung dienen;
1Mo 2:16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allen Bäumen des Gartens;
1Mo 9:3 Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.
Hiob 36:31 denn damit richtet er die Völker und gibt Speise die Fülle.
Ps 104:14 Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, die der Mensch bearbeiten soll, um Nahrung aus der Erde zu ziehen;
Ps 104:15 und damit der Wein des Menschen Herz erfreue und seine Gestalt schön werde vom Öl und das Brot das Herz des Menschen stärke.
Ps 104:27 Sie alle warten auf dich, daß du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit;
Ps 104:28 wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättigt;
Ps 111:5 Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten, seines Bundes wird er ewiglich gedenken.
Ps 136:25 der allem Fleisch Speise gibt; denn seine Gnade währt ewiglich!
Ps 145:15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit;
Ps 145:16 du tust deine Hand auf und sättigst alles, was da lebt, mit Wohlgefallen.
Ps 146:7 Er schafft den Unterdrückten Recht und gibt den Hungrigen Brot; der HERR löst Gebundene.
Ps 147:9 der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen!
Jes 33:16 der wird in der Höhe wohnen, eine Felsenfeste ist seine Burg, sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie.
Matt 6:11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
Matt 6:25 Darum sage ich euch: Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Matt 6:26 Sehet die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
Apg 14:17 und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsre Herzen erfüllt mit Speise und Freude.
Ps 24:1 Ein Psalm Davids. Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdboden und die darauf wohnen;
Ps 115:16 Der Himmel gehört dem HERRN; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.
Hos 2:8 Sie merkte ja nicht, daß ich es war, der ihr das Korn, den Most und das Öl gab und das viele Silber und Gold, das sie für den Baal verwandt haben.
Apg 17:24 Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln von Händen gemacht;
Apg 17:25 ihm wird auch nicht von Menschenhänden gedient, als ob er etwas bedürfte, da er ja selbst allen Leben und Odem und alles gibt.
Apg 17:28 denn in ihm leben, weben und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: «Wir sind auch seines Geschlechts.»
1Tim 6:17 Den Reichen im jetzigen Zeitalter gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuß darreicht,

Biblisches Hebräisch (Masoretischer Text)

וַיֹּאמֶר אֱלֹהִים
הִנֵּה נָתַתִּי לָכֶם אֶת־כָּל־עֵשֶׂב זֹרֵעַ זֶרַע אֲשֶׁר עַל־פְּנֵי כָל־הָאָרֶץ וְאֶת־כָּל־הָעֵץ אֲשֶׁר־בוֹ פְרִי־עֵץ זֹרֵעַ זָרַע לָכֶם יִהְיֶה לְאָכְלָה׃

Griechisch (Septuaginta)

καὶ εἶπεν ὁ Θεός· ἰδοὺ δέδωκα ὑμῖν πᾶν χόρτον σπεῖρον σπέρμα ὃς ἐστὶν ἐπάνω πάσης τῆς γῆς, καὶ πᾶν ξύλον ὃ ἔχει ἐν ἑαυτῷ καρπὸν σπερματόφορον· ὑμῖν ἔσται εἰς βρῶσιν.

Lateinisch (Vulgata)

Dixit quoque Deus: Ecce dedi vobis omnem herbam afferentem semen super terram, et universa ligna quae habent in semetipsis sementem generis sui, ut sint vobis in escam.

Theologische Deutung

Schöpfungsordnung und Gnade: Gott gibt dem Menschen Speise – nicht als Lohn, sondern als Gabe. Es ist ein Geschenk in einem Zustand der ursprünglichen Harmonie.
Vegetarisches Paradigma: Der Mensch wird nicht als Fleischesser erschaffen. Das Paradies ist eine vegetarische Welt ohne Gewalt oder Tod (vgl. Jes 11,6–9; Röm 8,19–22).
Zielgerichtete Schöpfung: Der Mensch lebt von dem, was Frucht bringt und sich selbst vermehrt – ein Sinnbild für die Kooperation mit der göttlichen Ordnung.
Paradies als liturgischer Ort: Der Mensch empfängt die Gaben der Schöpfung wie ein Priester in der Schöpfungsliturgie (vgl. Ps 104; Röm 1,20).

Homiletisch

Gott sorgt für uns – auch ohne unser Zutun: In einer Welt voller Selbstoptimierung und Produktionsdruck zeigt dieser Vers: Schon vor der Arbeit steht die Gabe.
Nachhaltigkeit und Maßhalten: Der Fokus auf pflanzliche Nahrung kann heute als Mahnung zur ökologischen Verantwortung und Genügsamkeit gelesen werden.
Dankbarkeit kultivieren: Der Vers ruft zu einer existenziellen Haltung des Empfangens auf – nicht des Besitzens.
Predigtimpuls: „Was wäre, wenn wir alles in unserem Leben zuerst als Gabe statt als Anspruch sehen würden?“

Philosophische Deutung

Anthropozentrik und Kosmologie: Der Mensch steht im Zentrum, aber nicht als Herrscher, sondern als Empfangender. Das Sein des Menschen ist ursprünglich rezeptiv.
Nahrung als symbolische Ordnung: In Analogie zu Lévi-Strauss’ „mythischer“ Funktion von Nahrung: Nahrung ist mehr als Biologie – sie ist kulturell, kosmisch, moralisch.
Spinoza: Die „conatus“-Idee – das Streben nach Selbsterhaltung – erhält hier einen ethischen Rahmen: Das Leben gedeiht im Einklang mit dem, was es hervorbringt, nicht durch Zerstörung.
Aristoteles: Das Telos der Pflanzenwelt ist dem Menschen dienlich – aber teleologisch auf die Fruchtbarkeit hin, nicht auf Ausbeutung.

Psychologische Deutung

Urvertrauen: Das Bild eines Gottes, der Nahrung schenkt, spricht zu unserem Bedürfnis nach Sicherheit, Versorgung, Geborgenheit.
Beziehung zur Natur: Moderne Entfremdung von der Umwelt könnte in einem solchen Text eine heilende Gegenstimme finden – der Mensch als Teil der Schöpfung, nicht über ihr.
Nahrung als Mutter-Symbol: Die Erde als nährende Mutter – C.G. Jung hätte hierin ein archetypisches Bild des „Großen Weiblichen“ gesehen.
Essstörungen & Kontrolle: In einer Zeit, in der Essen oft mit Schuld, Disziplin oder Ideologie verbunden ist, bietet dieser Vers ein Bild einer freien, unbeschwerten Ernährung aus göttlicher Hand.

Genesis 01:28 | Genesis 01:30

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