Aachen ist des deutschen Reiches Haupt.
Auch das neue Rom genannt.
la] Urbs Aquavis, urbs regalis, Regni sedes principalis Prima Regum curia.
Aachen und Köln sind nicht an einem Tage gebaut (und werden nicht an einem Tage zerschell'n).
la] Alta die solo non est exstructa Corinthus.
nl] Aken en Keulen niet te gelijk.
Aachener Printen sind süß, aber Aachen ist bitter.
Ein Spruch mit ambivalentem Tonfall – während die berühmten Printen als Delikatesse gelten, soll hier vermutlich auf politische, soziale oder wirtschaftliche Härten in der Stadt hingewiesen werden. Es ist ein Beispiel für die Verwendung von Dialektik in städtischen Redensarten.
Aachener Wasser heilt – wenn man dran glaubt.
Eine ironische Anspielung auf die Thermalquellen Aachens, die schon in der Römerzeit bekannt waren. Der Zusatz »wenn man dran glaubt« relativiert den heilenden Anspruch humorvoll und verweist auf den Volksglauben.
Aachens Glocken läuten in die Ewigkeit.
Diese poetische Wendung bezieht sich auf die lange Geschichte der Stadt, ihre sakralen Bauten und insbesondere den Dom. Glockenläuten wird hier zum Sinnbild einer fortdauernden kulturellen und geistigen Bedeutung.
Er läuft von Aachen nach Köln.
Um Recht zu finden, oder um zu betteln.
ndt] He löppt van Aken na Köln.
Es lebe Aachen, und wenn es versänke.
Eine Rede, die sich vielleicht auf die vulkanische Beschaffenheit des Bodens bezieht.
ndt] Allaf Ôche, en wenn et versönk!
In Aachen gekrönt, in Rom gehöhnt.
Von dem Unbestande menschlichen Beifalls
In Aachen krönt man, in Köln beerdigt man.
Dieses Sprichwort spielt auf die sakrale Geographie des alten Reiches an. Während Aachen für Krönung und Herrschaft stand, wurde Köln mit Tod und Heiligkeit assoziiert (z. B. durch den Dreikönigenschrein). Es deutet auf eine symbolische Aufteilung von Macht und Ewigkeit hin.
In Aachen sitzt der deutsche König auf dem Thron Karls des Großen.
Diese Redensart verweist auf die symbolische Bedeutung Aachens als Krönungsort der deutschen Könige im Heiligen Römischen Reich. Aachen war durch Karl den Großen nicht nur eine Residenz, sondern ein Zentrum der Macht und Tradition. Die Wendung unterstreicht monarchische Kontinuität und Legitimation durch Geschichte.
Von Aachen bis Rom ist der Weg der Krone lang.
Diese Redensart spielt auf den Weg des Kaisers nach der Krönung zum König in Aachen zur Kaiserkrönung in Rom an. Sie bringt zum Ausdruck, dass Macht nicht nur verliehen, sondern durch lange Reisen, Prüfungen und diplomatische Schritte errungen wird.
Wer Aachen hat, braucht keine Krone mehr – er sitzt schon drauf.
Hier wird die historische Bedeutung Aachens als eine Art lebendige Krone betont – also ein Ort, der selbst königliche Würde ausstrahlt. Es handelt sich um eine metaphorische Überhöhung der Stadt.
Wer Aachen sieht, sieht das Herz Europas.
Dieses modernere Zitat, das oft in europapolitischem Zusammenhang gebraucht wird, hebt Aachens Lage und seine historische Rolle als kulturelle Brücke zwischen germanischer, romanischer und christlich-lateinischer Welt hervor. Der Bezug auf das »Herz« impliziert Bedeutung, Zentralität und Emotionalität.
Wer in Aachen nichts lernt, lernt’s auch nicht in Paris.
Dies ist ein humorvoller Spruch über den Ruf Aachens als Bildungsstandort, insbesondere mit Bezug auf die RWTH Aachen. Er bringt Selbstbewusstsein und leichte Ironie zum Ausdruck.
Sprichwörter und Redensarten mit Bezug zur Region Aachen
Aachener Printen sin wie die Stadt: hart, aber herzlich.
Wortspiel mit den berühmten Printen, die oft sehr fest sind, zugleich aber sehr beliebt.
Bedeutung: Aachen hat Charakter – manchmal kantig, aber mit Herz.
Et jeiht nix övver d’r Dom.
Ausdruck für Stolz auf den Aachener Dom, oft gebraucht, um die Einmaligkeit der Heimatstadt hervorzuheben.
Bedeutung: Nichts geht über den Dom / Nichts ist schöner als der Dom.
In Oche jeiht et langsam, ävver et jeiht.
In Aachen geht es langsam, aber es geht.
Ein leicht selbstironischer Blick auf die gemütliche Mentalität der Stadt.
Wat de net am Dom kriss, dat bruchs och net.
Wenn es das in Aachen nicht gibt, dann braucht man es nicht.
Eine mundartliche Überhöhung der Stadt als Zentrum der Welt.
Wat en Theater – als wär Karneval in Oche!
Genutzt, wenn jemand übertreibt oder dramatisiert.
Bezug auf den überbordenden Aachener Karneval.
Wer in Aachen kein Wetter hat, der hat keins.
Ironisch gemeint: In Aachen ändert sich das Wetter ständig.
Vergleichbar mit englischen Sprüchen über London oder Hamburg.
Zitate mit historischem Bezug zu Aachen
Aachen ist der Ursprung Europas.
Leitet sich aus dem Gedanken ab, dass Karl der Große als Vater Europas gesehen wird.
In Reden von Politikern wie Helmut Kohl, Angela Merkel oder Emmanuel Macron erwähnt.
Der Dom zu Aachen ist ein Wunder aus Stein.
Zuschreibung, oft stilisiert in Kirchenführern oder kunsthistorischer Literatur.
Ausdruck tiefster Bewunderung für die Pfalzkapelle.
Hier ruhen die Gebeine Karls des Großen.
Ein oft gehörter Satz in Führungen durch den Dom.
Historischer Stolz auf das karolingische Erbe.
Mundartliche Formen aus Aachen und Umgebung
Dat es jo fott wie nix!
Das ist ja weg wie nichts!
Typisch bei Printenverkauf oder ähnlichen Situationen.
Do krittste de Plack!
Da kriegst du die Krätze!
Ausdruck von Unmut oder Ungeduld – im Aachener Platt.
Et jit kei schönere Plätzche wie dr Pütz.
Es gibt keinen schöneren Ort als den Brunnen (Pütz = Wasserstelle).
Auch verwendet für Treffpunkte in der Altstadt oder an bekannten Brunnen.
Hazz bliev heem, wenn de nit laache kanns.
Bleib zu Hause, wenn du nicht lachen kannst.
Ein augenzwinkernder Spruch aus der Karnevalsszene.
He stonn wie e Schand.
Er steht da wie eine Schande.
Gemeint ist jemand, der unvorteilhaft oder auffällig herumsteht.
Oche Alaaf!
Karnevalsgruß, regional statt "Kölle Alaaf", Ausdruck lokaler Identität.