In den Jahren 1824-48 bringt Frankreich eine große und bewunderungswürdige Litteratur hervor. Nach den Umwälzungen der Revolution, den Kriegen des Kaiserreiches und der Erschöpfung während der Regierung Ludwigs XVIII. war eine Jugend aufgewachsen, die sich mit seltner Leidenschaft der so lange vernachlässigten höheren Geisteskultur widmete. Während der Revolutionszeit und der Napoleonischen Kriege hatten die jungen Franzosen Anderes zu thun gehabt, als die Litteratur und die Künste ihres Landes zu erneuern; die besten Kräfte des Volkes waren in die Kanäle der Politik, des Soldatenwesens oder der Administration hineingeleitet worden. Nun wurde eine große Summe geistiger Kraft, die lange gebunden gewesen, frei.
Das Zeitalter der Revolution und des Julikönigtums läßt sich als das entscheidende Auftreten der bürgerlichen Gesellschaft auf der historischen Bühne bezeichnen. Während der Restauration fängt die industrielle Periode der Geschichte an. Dies beruht, was Frankreich betrifft, darauf, daß die neue Verteilung des Nationalvermögens, welche die Revolution vollführt hatte und die zu verteidigen Napoleons ökonomische Mission gewesen war, jetzt ihre Früchte zu tragen begann. Der Gewerbefleiß und der Verkehr waren frei geworden, Monopole und Privilegien gefallen, die parzellierten Kirchen- und Klostergüter, die zerstückelten und öffentlich verkauften Majorate und Emigrantengüter waren einer vielfachen Verteilung unterworfen worden, und demzufolge fing das befreite, flüssig gewordene Kapital an, das Triebrad der Gesellschaft und