Otto Julius Bierbaum (* 28. Juni 1865 in Grünberg in Schlesien; † 1. Februar 1910 in Dresden) war ein deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist. Bekannt war er auch unter den Pseudonymen „Martin Möbius“ und „Simplicissimus“.
Irrgarten der Liebe
Lieder
Jeanette
Josephine
Gedichte
Einleitende
Landschaften und Stimmungen
Kleine Irrgartengaenge mit Verschiedenen
Fasching
Bilder und Traeume
Barocke Bilder
Drei trunkene Lieder zur Harfe
Das Haus im Irrgarten
Reliquien
Versunkenheit
Zwei Träume
In Gleichnissen
Betrachtende
Sentimentale Reise
Sub Rosa Veneris
Uebersetzungen
Durcheinander
Zwei Graunzer Widmungen
Im Balladenton
Sinngedichte
Sprueche
Zwei Sprüche für Prüde
Ausgewählte Gedichte
Gemma
Die Sehnsucht singt
Zwei Liebesbriefe
Blätter aus Fiesole
A la bonne heure! Strategischen Blick
Ach Gott, ich habe Geld genung,
Ach wie schön sie ist, meine Nachbarin!
Ach, daß mein Herz noch einmal beben könnte
Ach, mein Schatz ist durchgegangen,
Ach, wie wird mir wohl und weh,
Alles das ist nur ein Träumen,
Als es Winter war, hatt ich nur einen
Als heut ich durch die Dresdner Haide fuhr,
Als ich heut nacht beim schönsten Sonnenschein
Als ich heute früh im schönen Parke,
Als ich im kurzen Röckchen ging,
Als ich jung war, wenn ich durch Wiesen ging:
Als nachts ich überm Gebirge ritt,
Als sich zum fünften Male im Westen
An Gemma zu meinem Geburtstage 1907 früh um 4 Uhr*
Angelika, die röselrote, hängt
Auf der fernen See ein Segel steht,
Auf einem Baume, träumt ich, saßen drei
Auf einem Tanze war ich diese Nacht;
Auf steiler Höhe stand ich schauend.
Bei Mädchen, die einen schlechten Lebenswandel führen
Berge und Wälder und Wiesen und See:
Bin ein alter Faun mit langem, weißem Bocksbart,
Blauer Himmel und weiße Blüten,
Brandrot das Haar, ein violetter Hut
Breit hängt vom Himmel die Fahne der Freude,
Bunt wie mein Mantel und Kleid
Buntes Gewühl, es wirheln und flirren
Christoph Patzeber ein Bauer war,
Christoph, Rupprecht, Nikolaus*
Da es nun wieder Frühling geworden ist,
Da noch Blut in meinen Adern ist
Da zieht der Fluß und trägt das Abendgold,
Dämmerung mit den milden, grauen Augen
Das Geschäft in Bomben und Torpedos geht
Das hat Gott Vater gut gemacht,
Das ist des Lebens innigster Verstand:
Das ist die Sünde, die du fliehen sollst:
Das ist mein schlankes, blankes,
Das junge Feld vor mir. Es wächst in ihm,
Das Leben ist voll Gier und Streit,
Das Lied des verlassenen Lehmann*
Das Lied vom bißchen Sonnenschein*
Das unfruchtbare Eis, kalt, panzerglatt,
Das vielgeliebte Weib Aus dem Papageienbuche*
Das war wundervoll: Ich träumte:
Das will ich dir, mein Herz, gestehn,
Daß deine Hand auf meiner Stirne liegt,
Daß doch dein Stolz nicht eingestehen will:
Deine lachenden Augen ruhen auf mir
Den Maien führ ich an meiner Hand,
Der alte Säemann geht übers Land;
Der amen Kinder Weihnachtslied*
Der Bräutigam:Ich lese Lieder aus fremden Seelen
Der Christ, der Muselman, der Jude und der Heide:
Der Dichter an den Philosophen*
Der Frühling kam, die Knospen sprangen,
Der Frühling naht dem Sommer zu,
Der Haushahn, Herr von Stakelsteif,
Der Herr vom Kiebitzhof ist ein bescheidener Grande;
Der Himmel ist blau, das Wetter ist schön,
Der klare Blick gradaus, weit in Welt,
Der Mond wirft seinen Silberspeer
Der Mond, die große grelle Diebslaterne,
Der Ölbaum: ein zarter Strauß, ...
Der Teufel näht in den Sack der Nacht,
Des alten Weibleins Lied vom Schwager Tod*
Des Musterknaben kläglich Lied*
Des Zweifels müde und von Mißtraun matt
Dich zu lieben, das wird Ruhe sein,
Die Ballade vom Tod und dem Zecher*
Die ersten Trauben und Nüsse dabei –;
Die Eulen schrein. Es schmerzt wie Geierbiß
Die Feinde haben mich weise gemacht,
Die goldene Wärme schwand in die Nacht,
Die grauen Geierfittiche der Nacht
Die heiligen drei Könige des Elends*
Die Legende vom Hadernburger Wein*
Die Löwenmaske aus schwarzem Granit,
Die Mücken spielen und die Bienen schwärmen,
Die Prinzessen fährt zum Hochzeitsfest
Die roten Tulpenflammen sind verglüht;
Die Saite sprang da war das Lied vorbei*
Die Schatulle des Grafen Thrümmel*
Die Sittlinge müssen sich immer genieren,
Die Sonne ging unter, der Mond steigt auf,
Die Sonne liegt auf goldenem Kies:
Die Sonne schickt den goldenen Scheidegruß,
Die Straßburger Münster-Engelchen*
Die Welt ist reich, wie das Auge eines schönen Mädchens.
Dir, Frau Fortuna mit der Distel, widme ich dies Buch*
Dort lag der See gewellt, ein blauer Schimmerplan,
Draußen bläst der Wind und fegt
Drei Sprüche in einem Gedicht*
Drei trunkene Lieder zur Harfe 1*
Drei trunkene Lieder zur Harfe 2*
Drei trunkene Lieder zur Harfe 3*
Du bist mein Glück: die nackte Bäuerin,
Du hast gekauft und du erworben,
Du kaltes Haus voll müder Dunkelheit ...
Du klagst, mein Freund, und jammerst sehr,
Du sagst, du liebst mich. Oh, ich danke dir!
Du trittst mich, singt der Schnee,
Durch den breiten Fensterbogen
Durch dicken Nebel, der vom Berge fiel,
Durch dunkle Gassen mit hundert Küssen*
Durch Li-yo-ing, wo aus morastiger Erde
Ede Petermann aus Rixdorf singt in der Verbannung*
Ein banger Träumer such ich das Glück.
Ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, ein Schrank,
Ein Held und Herr hatte Stiefel not,
Ein jeder Mann hat seine Rüpeljahr.
Ein lichter, grüner Schleier über mir,
Ein Mädchen besaß ich, fein wie ein Figürchen
Ein Ritter ritt durch reifes Korn,
Ein Walzer hebt sich säuselnd an
Eine Begegnung mit Herrn Ich oder die Stinktiere*
Eine Parabel vom Mond und dem Riesen*
Eine Schneefläche unabsehbar weit;
Einem schönen Mädchen unter sein Bildnis*
Einsam bist du? Sieh, die vielen Sterne
Es fährt ein Postillion durchs Land, –
Es geht ein Wind durch's weite Land,
Es ist ein bißchen Sonnenschein
Es ist ein Glück zu wissen, daß du bist,
Es ist ein Reihen geschlungen,
Es ist kein Wind von holdrer Art,
Es kreiste die Sense mit scharfem Schwung,
Es lag ein Kind unter einem Baum
Es liegt in mir wie eine Wolke
Es stand ein Stern ob einem Dach,
Es steht kein Wort in unserm Ring;
Fahl zieht der Strom in letzter Abendhelle,
Fasching 4 - Intermezzo des Jammers*
Fasching 5 - Redouten-Ritornelle*
Fatales Abenteuer einer Dame, die einen neuen Hut aufhatte*
Fenster auf! Es hat der Frühling
Fortuna heißt mein Schiff, die goldene Galeere;
Frau Roma hat uns das Bett gemacht,
Freund, ob künde dein Verlangen!
Freundesbrief an einen Melancholischen*
Frühling wars; ich war auf einem Kirchhof.
Führt der gütestille Herr der Welten,
Gebet des geschienten Ritters im Felde*
Gebet zwischen blühenden Kastanien*
Geh zum Tisch des Lebens: nimm!
Gelbleuchtend steht (wie Kapuzinerkresse)
Gern wohl möchte mich die Braune.
Gib mir deine Hand: ich küsse sie.
Gieb dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohé,
Gieb, schönes Kind, mir deine Hand
Gingen zwei in einen Beerenwald;
Gott, deine Himmel sind mir aufgethan,
Grün deine Federn am Hut, mein Kind,
Grün umbuscht und bunt umblüht,
Hans und Grethe, Grethe und Hans;
Hätt ich Geld, ich wüßte wohl,
Hell liegt der Mondenschein vor meinem Bette,
Hellster, grellster Sommertag,
Herr Gott im Himmel, hör mich an!
Herr Lehmann wollt sich malen lan,
Heut in der Nacht riß der Sturm ein Loch, ein großes zackenzinkiges Loch in den Himmel.
Heut sagte ich die ganze Nacht
Heut sieht die Welt mir lustig aus,
Heut, mein Fräulein, in der Morgenstunde,
Hier fiel ich, steh, Wandrer, und bet ein Gebet,
Hier ist das edelste Werk getan
Hier mein Herz, Welt, hier mein ganzes Leben!
Hier ritten einst die tapfern Troubadours
Hier, werte Fraun und Mädchen,
Hilf, heiliger Sankt Florian!*
Himmel und Hölle! Was muß ich da sehen!
Hinter dem Vorhang am Spiegel vorm Bett
Hört, schöne Herrn und Frauen,
Ich fühle keinen Schmerz und bin doch krank;
Ich fuhr ins fremde, weite Land; es war
Ich heiß: Das Glück. Soll es dir glücken,
Ich kenn drei gute, deutsche Geselln
Ich sah das Kreuz, daran der Heiland hing;
Ich sah im Traume eine Abendröte,
Ich schließ die Thüre hinter mir,
Ich sitz in einem grünen Busch
Ich strecke meine Hände aus nach dir,
Ich träumte mich in einen tiefen Wald ...
Ich wollte wohl, doch leider ...*
Ihr armen Schächer, wie thut ihr mir leid
Ihr Kleidchen ist von Tarlatan,
Ihr Mund ist schön. Nicht vieles auf der Welt
Im finstern Walde springt ein Reh
Im hellen Herbstwald auf buntem Laub
Im Thale unten die blaue Tiefe,
In der Nacht, in der Nacht, heidideldumdei!
In einem Haus, versteckt in Linden,
In einer Kirche sah ich goldne Statuen
In einer Nacht, schwülheiß, da ich schlief,
In meinem heimlichen Schlosse gehn
In Monte Cassino sagte mir einmal
Ja ... ja ... so ...! Ja ... ja ... so ...!
Jesus, Licht der schwarzen Nächte,
Jüngst trieb michs auf eine Kirchturmplatte,
Jüngst war ich auf einem Trödelmarkt
Kehraus. Vorbei der tolle Schwarm.
Kind, ich schenke dir den Reif der Reine,
Klar, kräftig, edler Wonnen voll ist dieser Herbst:
Komm, Liebe, Glück; ich warte: Komm, o Ruhe!
Kommt her und seht, was in der Nacht ich sah,
Lachender Himmel. Es ziehen gemächlich
Land des Friedens mit den roten Herzflammfahnen der Liebe,
Lange schlug das Herz mir dumpf
Laß es gehn, Herz, laß dich treiben,
Laß mich noch einmal dir ins schwarze Auge sehn,
Laß! Liege so, die Arme unterm Kopf,
Laßt uns nicht schelten und schmä..hä..hen,
Laßt uns, Freunde, ins neue Jahr
Leute giebt's, mit langen grauen Bärten,
Liebe Nacht! Auf Berg und Wiese
Lied des sächsischen Schustergesellen*
Listig liebe blaue Kinderaugen,
Mach dich von Sehnsucht frei und leb im Licht!
Madam! Ich hoffe sehr, daß Sie mich überleben
Maikater singt die ganze Nacht:
Man hatte sich mit allen guten Dingen
Manchen Wein hab ich getrunken,
Mattheller Wintertag. Wie goldene Bronce
Meer und Sterne, Palmen und das Leuchten
Mein Acker wogt, mein Weizen blüht ...
Mein Birkenhain stand weiß und kahl,
Meine armen Veilchen sind erfroren,
Meine Augen waren nächten aufgethan,
Meine Schwestern, meine Brüder, wollt ihr
Meine Seele ist krank, ich weiß nicht, nach wem,
Mir fuhr vorbei ein schönes Kind
Mir haben auch die Sinne wohlgethan,
Mir träumte, daß ich Adam wär,
Mir war die Liebe lange nur ein Spiel;
Mir wird es schwer, soll ich sie fliegen lassen?
Mitternacht. In weißen Kutten graben
Moosgrün aus Samt ein Band im blonden Haar,
Nach langen Nebelwochen voll kaltem Schattengrau
Nacht neigt sich auf die Gassen;
Natur, mein Freund, ist immer sittlich.
Nein, mein Herz, so sollst du dich nicht plagen,
Nicht im Schlafe hab ich das geträumt,
Nicht Mond noch Stern, die Nacht steht stumm
Nierenkrank; nervös; herzleidend;
Noch hat der Mond sein silbernes Szepter nicht
Noch immer sprichts in mir: Es kann nicht sein,
Nun darf ichs sagen, daß ich viele Jahre
Nun hängt nur noch am Kirchturmknopf
Nun ist die Blütenzeit vorbei,
Nun ist viel tot in mir. Ich weiß nun, jene Qual
Nun klärt sich im Fasse der neue Wein,
Nun laßt uns fahren über Land!
Nun schließ ich dich, mein liebes Hausthor, zu,
Nun sich die Knospen aus den Zweigen drängen,
Nun sieh wohl zu, mein Herz! Ein jeder Tag ist nun
O du mein Stern und süßer Trost,
O schöne Dame, deren Asche nun
Oft weiß ich ganz genau: Ich ... war ... einmal;
Oh du Nachtigall mit süßem Sang,
Oh ja, die Liebe und ein treues Herz,
Oh Mond der Ernte des goldenen Korns!
Oihoh du! Ahei! Die Geige fängt an!
Perlen gleiten durch meine Hand –:
Ritter Hahn und Bauer Enterich*
Roseninsel, schwanumschwommen,
Rüste dich, mein Herz, und bebe
Sahst du, o Freund, die holden Knaben,
Schön sind Sie, mein Fräulein, und ich könnte
Schönes Kind, ich denk an dich,
Schreiben muß ich im Tanztakt, Lieber,
Schwand der Frühlingstag, der frische Tummel-Junge,
Schwarz ist die Nacht; es kracht das Eis;
Schwarze Blumen blühten mir im Traume,
Schwül war die Frühlingsnacht, es sang
Sei mir gegrüßt, o Japan, sei willkommen
Sie machen die Luft dir dumpf und schwer,
Sieh da: Die Weide schon im Silberpelz,
Sieh den kunstergebenen Herrn,
Sieh, ringsum Glanz, und nur mein, Haus und Garten
So geh ich nun, Cylinder in der Stirn,
Soll ich wieder schwärmen, ich,
Sommermondnacht. Wie mit drängenden Brüsten
Sommernacht, Traumsommernacht ...
Stell die Uhr ab, Freund Hein,
Stille, träumende Frühlingsnacht ...
Sturm ist dem Frühling gefolgt
Tonnen stehen im dunklen Keller,
Tragt Stein auf Stein zum Bau der Zeit:
Über die Zypressenwipfel wandert der Mond.
Ueber die Wiesen septembert der Wind,
Ueber einem Häusel, ganz weiß beschneet,
Ueber Wiesen und Felder ein Knabe ging;
Und immer mehr erkenn ich dies*
Und immer mehr erkenn ich dies: das Leben
Und Tag um Tag geht still dahin,
Verehrter Mitmensch, höre und vernimm
Vier adlige Freundinnen nenne ich mein,
Warum bin ich von den grünen Wiesen gegangen
Was das doch war? In einem alten
Was du gefühlt hast, stammelnd, ungefüge,
Was eigentlich die Kleine will,
Was ist mein Schatz? – Eine Plättmamsell.
Was machst du für ein schief Gesicht?
Was war das für ein wunderreicher Traum!
Was wär ich, hätt ich nicht die hohe Kunst
Was will ich mehr? Auf meinem Tische stehn
Weil Ochsen ihm sein Rosenbeet zertraten,
Weißt du noch: das kleine Haus
Welch ein Lärmen! Welch ein Schrein! –:
Welch ein Ziehen! Welch ein Gleiten!
Welch Gegacker! Welch Gemecker!
Welch Geglöckel, welch Gebimmel
Wenn das Gras der grünen Wiesen
Wenn der Frühling kam, kam dich die Sehnsucht an;
Wenn dieser Körper einst zerfallen ist,
Wenn ich Braut bin, wenn ich Braut bin,
Wenn sie lacht, wenn sie lacht,
Wer diese Verse liest, die nur von Liebe singen,
Wer Still, ich; geh nicht vorbei ...
Wetterregeln des Bunten Vogels*
Wie Blitzschlag kam das Schlimmste über mich:
Wie der Verfasser der Jobsiade
Wie es dir schlecht ging, ließen sie dich gelten,
Wie ging ich durch mein Leben hin?
Wie ist mein Herz mir schwer, welch eine Missethat
Wie lieblich hat sichs eingemait!
Wild stieß der Sturm durch die Nacht.
Wir auch wollen, so sprach der pudelbegleitete Kanzler,
Wir gingen durch die dunkle, milde Nacht,
Wir sind, wer weiß es von wem, auf die Welt,
Wo sah ich das doch schon einmal?
Wohin denn, wohin denn so schnelle,
Worte werfen die Wahrheit nicht um, doch wackelt sie manchmal,
Wundersames Abenteuer in einem Omnibus und einem Hausflur*
Wüst ist die Welt; es rasselt rings von der Maschinen Stampf und Stoß,
Zwischen Rosenranken steht der kleine Gott,
Zwischen Tulpenflammen und Narzissen